Hornhaut-Therapie

Die menschliche Haut besteht aus einer Vielzahl von Schichten, von denen jede einen unterschiedlichen Aufbau vorweist, da jede von ihnen eine unterschiedliche Funktion zu erfüllen hat. Die äußerste Schicht der Haut, die sogenannte Epidermis, gliedert sich noch einmal in fünf Schichten auf: von innen nach außen sind dies die

  • Basalschicht
  • Stachelzellschicht
  • Körnerschicht
  • Glanzschicht und
  • Hornschicht (Stratum corneum)

Der überwiegende Anteil der Zellen in der Epidermis wird von den hornbildenden Zellen (Keratinozyten) gebildet, die sich allmählich zu den Hornzellen (Korneozyten) weiterentwickeln.

Die Hornhaut besteht ausschließlich aus Korneozyten. Diese Zellen sind eigentlich bereits abgestorben und enthalten deswegen keinerlei Zellorganellen (Zellkern, Mitochondrien etc.) mehr. Zwischen den einzelnen Zellen befinden sich Fette, die dazu beitragen, dass die Hornschicht in ihrer Schutzfunktion unterstützt wird.

Normalerweise besteht die Hornzellschicht aus 12 bis 200 Schichten, je nachdem an welcher Körperstelle man die Haut untersucht. Weiter innen gelegen bilden die einzelnen Zellen (mithilfe sogenannter Desmosomen) noch Kontakte zueinander aus, weiter in Richtung der Oberfläche, in der äußersten Schicht der Hornschicht, die auch als Stratum disjunctum bezeichnet wird.

Lösen sich die Zellkontakte auf, wodurch sich die einzelnen Hornzellen voneinander lösen können und von der Haut abgetragen werden. Dieser Vorgang ist ganz natürlich und notwendig, um die Haut nach und nach zu erneuern. Er erfolgt normalerweise, ohne dass diese Abschilferungen für das menschliche Auge sichtbar werden. Nur wenn in dem Prozess eine Störung vorliegt und als Folge davon Aggregate von 500 oder mehr Zellen sich auf einmal aus der Haut heraus lösen, kann man dies in Form von Hautschuppen erkennen.

Krankhafte Hornhaut Entwicklung

In seltenen Fällen kann die Überproduktion von Hornhaut jedoch auch ein normales, gesundes Maß überschreiten und dadurch krankhaft und sogar unter Umständen gefährlich werden. Dann ist die verdickte Hornhaut Zeichen einer chronischen Entzündung der Haut (Dermatitis) und oft narbig verändert. Dies bezeichnet man dann als Horn- bzw. Hautschwiele oder Tylom.

Das wohl bekannteste Beispiel hierfür ist das Hühnerauge. Unter einem Hühnerauge versteht man eine Wucherung der Hornhaut (Hyperkeratose). Diese ist meistens rund und zwischen 5 und 10 Millimeter groß. In ihrer Mitte befindet sich ein meistens gelblich durchscheinender Hornkeil (der das „Auge“ darstellt), dessen Spitze in die Tiefe gerichtet ist und der durch die Ausübung von Druck auf das tiefer liegende Gewebe zu Schmerzen führen kann.

Je tiefer dieser Sporn reicht, desto schmerzhafter ist das Hühnerauge in der Regel. Die Hornschwielenbildung kommt dadurch zustande, dass sich die entsprechende Körperstelle durch eine dickere, härtere Haut vor äußeren Einflüssen besser zu schützen versucht.

Der häufigste Auslöser ist chronischer Druck oder Reibung, vor allem auf knochennahe Haut. An der Fußsohle entstehen sie im Regelfall nahe der Köpfchen der Mittelfußknochen. An den Zehen findet man die Hühneraugen oft in der Nähe der Zehengelenke.

In der Regel stellen Hühneraugen keine weitere Gefahr für die Gesundheit dar und werden deshalb normalerweise nur dann behandelt, wenn ein erhöhtes Risiko für das Ausbilden von Komplikationen besteht oder sie beim Patienten ein ausgeprägtes Gefühl von Unbehagen auslösen.

Gründe für die Hornhautentfernung am Fuß

Normalerweise ist es nicht notwendig, Hornhaut zu entfernen, da sie ein ganz natürlicher Bestandteil des Körpers ist und zu dem Schutz der tiefer liegenden Gewebe beiträgt. Selbst wenn sie an einigen Stellen dicker ist als an anderen oder als es als „normal“ angesehen wird, besteht in der Regel kein Bedarf, die Hornhaut abzutragen.
Die einzige Ausnahme bilden Hühneraugen, wenn sie mit einem hohen Komplikationsrisiko einhergehen oder wenn die Hornhaut mit Rissen in der Haut einhergeht, die, vor allem wenn sie bis zu den Blutgefäßen reichen, manchmal sehr schmerzhaft sein können.

Allerdings empfinden viele Menschen eine sichtbare Hornhaut als unangenehm und unschön, weshalb sie sie gerne entfernen wollen. Hier ist allerdings zunächst einmal wichtig zu verstehen, dass dies ein langwieriger Prozess sein kann und keinesfalls von heute auf morgen geht. So lange wie die Hornhaut braucht, um zu entstehen (im Durchschnitt braucht eine einige Millimeter dicke Schicht Hornhaut auch etwa einige Wochen, um sich auszubilden), sollte man auch einplanen bis sie komplett verschwunden ist. Hierfür kommen mehrere Möglichkeiten in Frage, die je nach Ausprägungsgrad der Hornhaut und individuellen Vorlieben zum Einsatz kommen sollten.