Skoliose
Was ist Skoliose?
Skoliose ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, bei der es zu einer seitlichen Krümmung von mehr als 10 Grad kommt (bei Betrachtung von hinten). Während eine gesunde Wirbelsäule gerade verläuft, bildet die Wirbelsäule bei Skoliose eine „S“- oder „C“-Form – nach rechts oder links gekrümmt.
Doch Skoliose ist mehr als nur eine seitliche Biegung – es handelt sich um eine komplexe, dreidimensionale strukturelle Deformität, die auch eine Verdrehung der Wirbel und Veränderungen der Körperhaltung von vorne oder von der Seite beinhalten kann. Skoliose kann Menschen jeden Alters betreffen – von Kindern bis hin zu älteren Erwachsenen – und kann in ihrer Ausprägung stark variieren.
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Welche Symptome treten bei Skoliose auf?
Skoliose verursacht in frühen Stadien – insbesondere bei Kindern – häufig keine Schmerzen, weshalb eine frühzeitige Erkennung besonders wichtig ist. Oft bemerken Eltern oder Betreuer erste körperliche Asymmetrien. Typische Anzeichen sind:
- Ungleiche Schultern (eine Schulter ist höher als die andere)
- Ein Schulterblatt steht stärker hervor
- Asymmetrie in Taille oder Hüfte
- Sichtbare Krümmung der Wirbelsäule beim Vorbeugen
- Eine Seite des Brustkorbs erscheint höher als die andere
- Rückenschmerzen oder Beschwerden im unteren Rücken bei Erwachsenen
- Müdigkeit oder Atemnot in fortgeschrittenen Fällen
- Bei Jugendlichen kann sich die Krümmung während Wachstumsschüben schnell verschlechtern
Obwohl sich die Skoliose nur in etwa 10 % der Fälle deutlich verschlechtert, kann in schweren Fällen eine Operation erforderlich sein.
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Was sind die Ursachen für Skoliose?
- Idiopathische Skoliose – Die häufigste Form, ohne bekannte Ursache (meist im Jugendalter)
- Kongenitale Skoliose – Angeborene Fehlbildungen der Wirbel
- Neuromuskuläre Skoliose – Tritt in Verbindung mit Erkrankungen wie Zerebralparese oder Muskeldystrophie auf
- Degenerative Skoliose – Entwickelt sich im Erwachsenenalter durch altersbedingten Verschleiß der Bandscheiben

Kräftigung und Physiotherapie bei Skoliose
Die Physiotherapie ist eine zentrale Säule der nicht-operativen Skoliosebehandlung. Ziel ist es:
- Die Körperhaltung und die Ausrichtung der Wirbelsäule zu verbessern
- Die stützende Rückenmuskulatur zu stärken
- Beschwerden und Erschöpfung zu lindern
- Das Fortschreiten der Krümmung zu verlangsamen oder zu stoppen
Physiotherapeuten erstellen individuelle Übungsprogramme – abgestimmt auf Alter, Ausmaß der Krümmung und allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten. Diese Programme beinhalten Haltungskorrektur, Rumpfkräftigung und Mobilisation.
Zu den bewährten, skoliose-spezifischen Übungsmethoden gehören:
- Schroth-Methode
- SEAS (Scientific Exercise Approach to Scoliosis)
- Funktionelle und Haltungstrainingsprogramme

Behandlungsmöglichkeiten bei Skoliose
Die Behandlungspläne richten sich nach verschiedenen Faktoren: dem Alter des Patienten, dem Grad und der Lage der Krümmung, der Schwere der Symptome und dem Risiko eines Fortschreitens der Erkrankung.
- Beobachtung: Bei leichten Krümmungen (unter 20°), insbesondere bei wachsenden Kindern, empfehlen Ärzte häufig regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um Veränderungen im Zeitverlauf zu beobachten.
- Korsettbehandlung: Bei Kindern oder Jugendlichen mit moderater Skoliose (20°–40°) kann das Tragen eines Rückenstützkorsetts das Fortschreiten der Krümmung während Wachstumsschüben verhindern.
- Physiotherapie: Speziell abgestimmte Übungen helfen, die Körperhaltung zu verbessern, Schmerzen zu lindern und die Muskelsymmetrie zu fördern. Diese Methode ist besonders geeignet für leichte bis moderate Skoliosen sowie für Erwachsene mit degenerativer Skoliose.
Ursachen der Skoliose
Verstehen der zugrunde liegenden Faktoren der Wirbelsäulenverkrümmung
Skoliose kann aus verschiedenen Gründen entstehen – und in vielen Fällen bleibt die genaue Ursache unbekannt. Sie kann angeboren, neuromuskulär, degenerativ oder idiopathisch sein – jede mit eigenen Ursprüngen und Merkmalen. Das Verständnis dieser Ursachen ist entscheidend für eine genaue Diagnose und eine individuelle Behandlungsplanung.
1. Idiopathische Skoliose (häufigste Form – unbekannte Ursache)
Die idiopathische Skoliose macht bis zu 80 % aller Skoliosefälle aus, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Sie entwickelt sich schleichend während des Wachstumsschubs vor der Pubertät und tritt häufiger bei Mädchen auf. Die genaue Ursache ist unklar, jedoch spielen genetische und erbliche Faktoren vermutlich eine Rolle.
- Es gibt drei Untertypen:
- Infantile (0–3 Jahre)
- Juvenile (4–10 Jahre)
- Adoleszente (11–18 Jahre) – die häufigste Form
Chirurgische Behandlung: Bei schwerer Skoliose (über 45°–50°), insbesondere bei Fortschreiten der Krümmung oder funktionellen Einschränkungen, kann eine Wirbelsäulenversteifung (Spinalfusion) erforderlich sein. Dies gilt in der Regel als letzte Option.
2. Angeborene Skoliose (von Geburt an vorhanden)
Diese Form entsteht durch eine abnorme Entwicklung der Wirbelsäule im Mutterleib. Eine oder mehrere Wirbelkörper sind möglicherweise unvollständig geformt oder miteinander verschmolzen. Die angeborene Skoliose wird meist früh erkannt und kann sich im Wachstum des Kindes verstärken.
Mögliche Ursachen:
- Fehlbildungen der Wirbelsäule während der Embryonalentwicklung
- Genetische oder umweltbedingte Faktoren

3. Neuromuskuläre Skoliose
Diese Form steht im Zusammenhang mit neurologischen oder muskulären Erkrankungen, die die Fähigkeit der Wirbelsäule zur Ausrichtung beeinträchtigen. Schwache oder unkoordinierte Muskeln können die Wirbelsäule nicht ausreichend stützen.
Häufige Ursachen:
- Zerebralparese
- Muskeldystrophie
- Rückenmarksverletzungen
- Polio
- Spina bifida
Diese Skolioseform schreitet meist rasch fort und erfordert oft eine Operation.
4. Degenerative Skoliose (im Erwachsenenalter)
Auch bekannt als adulte Skoliose, entsteht sie durch altersbedingte Veränderungen an der Wirbelsäule. Mit der Zeit verschleißen Bandscheiben und Gelenke, wodurch es zu einer Krümmung kommen kann.
Häufige Ursachen:
- Arthrose
- Bandscheibendegeneration
- Osteoporose
- Wirbelfrakturen oder -traumata
- Instabilität der Wirbel
Diese Form ist oft mit Rückenschmerzen, Steifheit und Nervenreizungen wie Taubheit in den Beinen verbunden.
5. Funktionelle oder posturale Skoliose
Dies ist eine vorübergehende Form der Skoliose, die durch äußere Faktoren verursacht wird, zum Beispiel:
- Schlechte Körperhaltung
- Beinlängendifferenzen
- Muskelkrämpfe
- Bandscheibenvorfall oder Entzündungen
In solchen Fällen ist die Wirbelsäule strukturell normal, und die Krümmung verschwindet nach Beseitigung der zugrunde liegenden Ursache.

Skoliose bei Kindern und Jugendlichen
Früherkennung und Behandlung für eine gesündere Zukunft
Skoliose beginnt am häufigsten während des Wachstumsschubs kurz vor der Pubertät – typischerweise im Alter zwischen 10 und 18 Jahren. Diese Form wird als Adoleszente idiopathische Skoliose (AIS) bezeichnet und macht fast 80 % aller Skoliosefälle aus.
Warum Früherkennung so wichtig ist
Bei Kindern und Jugendlichen schreitet Skoliose oft unbemerkt voran. Da sie in den frühen Stadien meist keine Schmerzen verursacht, wird sie häufig erst erkannt, wenn sichtbare Anzeichen wie ungleiche Schultern, ein schiefes Becken oder eine gekrümmte Haltung auftreten. Aus diesem Grund sind regelmäßige Skoliose-Screenings in der Schule oder bei kinderärztlichen Untersuchungen entscheidend.
Warnzeichen erkennen
- Ungleiche Schultern oder Schulterblätter
- Eine Hüfte steht höher als die andere
- Rippen stehen auf einer Seite mehr hervor
- Schiefe Taille oder Neigung zur Seite
- Kleidung sitzt ungleichmäßig
Behandlungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche
Die Behandlung richtet sich nach dem Krümmungsgrad, dem Alter und dem Skelettreifestadium. Optionen umfassen:
- Beobachtung: Leichte Krümmungen unter 20° werden regelmäßig kontrolliert.
- Korsettbehandlung: Bei Krümmungen zwischen 20° und 40° kann ein Korsett das Fortschreiten stoppen.
- Physiotherapie: Zielgerichtete Skolioseübungen (z. B. Schroth-Methode) helfen, die Haltung zu korrigieren und die Rumpfmuskulatur zu stärken.
- Chirurgie: Nur bei Krümmungen über 45–50° oder bei rascher Verschlechterung in Erwägung gezogen.
Frühzeitige Maßnahmen können lebenslange Komplikationen verhindern, die Notwendigkeit einer Operation verringern und den Kindern ein aktives, selbstbewusstes Leben ermöglichen.
Behandlungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche
Die Behandlung hängt vom Krümmungsgrad, dem Alter und dem Skelettreifestadium des Kindes ab. Mögliche Optionen sind:
- Beobachtung: Leichte Krümmungen unter 20° werden regelmäßig überwacht.
- Korsettbehandlung: Bei Krümmungen zwischen 20° und 40° kann ein Korsett das Fortschreiten verhindern.
- Physiotherapie: Spezielle Skolioseübungen (z. B. Schroth-Methode) helfen, die Haltung zu korrigieren und die Rumpfmuskulatur zu stärken.

- Chirurgie: Nur bei Krümmungen über 45–50° oder bei rascher Verschlechterung in Betracht gezogen.
Eine frühzeitige Intervention kann lebenslange Komplikationen verhindern, den Bedarf an Operationen verringern und Kindern ein selbstbewusstes, aktives Leben ermöglichen.
Skoliose im Erwachsenenalter: Ursachen und Behandlung
Wenn sich die Wirbelsäulenkrümmung später im Leben entwickelt
Skoliose im Erwachsenenalter entwickelt sich meist nach dem 40. Lebensjahr und unterscheidet sich deutlich von der jugendlichen Form. Diese sogenannte degenerative Skoliose entsteht durch altersbedingte Abnutzung der Wirbelsäule – nicht durch Wachstumsprozesse.
Ursachen der adulten Skoliose
- Bandscheibendegeneration (die weichen Puffer zwischen den Wirbeln schrumpfen)
- Arthrose und Abnutzung der Facettengelenke
- Knochenschwund durch Osteoporose
- Frühere Verletzungen oder Wirbelsäulenoperationen
- Schlechte Körperhaltung oder muskuläre Dysbalancen über viele Jahre
Diese Faktoren können zu einer S- oder C-förmigen Krümmung der Wirbelsäule führen – oft begleitet von Schmerzen, Steifheit, Nervenreizungen oder Taubheitsgefühl in den Beinen.
Häufige Symptome
- Chronische Schmerzen im unteren Rücken
- Muskelermüdung oder -verspannung
- Kribbeln oder Schwäche in den Beinen
- Eingeschränkte Beweglichkeit oder Gehfähigkeit
- Ungleichmäßige Hüften oder Schultern
Behandlungsmöglichkeiten
Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad und dem Einfluss auf den Alltag:
- Physiotherapie: Zur Stärkung der Rumpf- und Rückenmuskulatur
- Schmerztherapie: NSAR, Kortisoninjektionen, manuelle Therapien
- Haltungstraining: Ergonomische Schulung und gegebenenfalls Rückenorthesen
- Chirurgischer Eingriff: Nur bei starker Instabilität oder Nervenkompression mit erheblicher Einschränkung der Lebensqualität
Die meisten Fälle von Skoliose im Erwachsenenalter können konservativ behandelt werden – mit individuell angepassten Therapieplänen, Lebensstilveränderungen und nicht-invasiver Unterstützung.
Ziel ist es, Lebensqualität und Mobilität zu verbessern – ohne unnötige Operationen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Skoliose ist eine medizinische Erkrankung, bei der sich die Wirbelsäule seitlich krümmt – typischerweise in Form eines „S“ oder „C“. Sie entwickelt sich häufig während Wachstumsschüben in der Kindheit oder Jugend, kann aber auch im Erwachsenenalter durch Alterung oder degenerative Veränderungen der Wirbelsäule auftreten.
Bei Kindern und Jugendlichen verursacht Skoliose in der Regel keine Schmerzen. Erwachsene mit Skoliose können jedoch unter chronischen Rückenschmerzen, Steifheit oder Nervenkompression leiden.
Ärzte führen eine körperliche Untersuchung durch, einschließlich des sogenannten „Vorbeugetests“. Zur Bestätigung der Diagnose werden Röntgenaufnahmen gemacht, um den Krümmungsgrad der Wirbelsäule (Cobb-Winkel) zu bestimmen.
Die Behandlung richtet sich nach Alter, Krümmungsgrad und Symptomen:
- Beobachtung bei leichten Fällen
- Korsetttherapie zur Verhinderung des Fortschreitens bei Jugendlichen
- Physiotherapie zur Verbesserung der Haltung und Muskelunterstützung
- Chirurgie bei schweren oder fortschreitenden Verläufen
Nein, insbesondere idiopathische Skoliose kann nicht verhindert werden. Eine frühzeitige Erkennung kann jedoch helfen, ein Fortschreiten der Krümmung zu verhindern.
Übungen können die Krümmung nicht vollständig „korrigieren“. Allerdings kann eine gezielte skoliose-spezifische Physiotherapie die Haltung verbessern, muskuläre Dysbalancen ausgleichen und Schmerzen lindern.
Nein. Eine Operation wird in der Regel nur bei schweren Krümmungen (über 45–50°), schnellem Fortschreiten oder bei erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität bzw. der Atmung in Betracht gezogen.
Ja. Degenerative Skoliose tritt bei älteren Erwachsenen auf – infolge altersbedingter Veränderungen an der Wirbelsäule, wie z. B. Bandscheibendegeneration, Arthrose oder Osteoporose.